Studie: Gentechnik-freie Produktion wichtiger Faktor beim Lebensmitteleinkauf "Gentechnik-freie Wochen 2022" im österreichischen Lebensmittelhandel Vom 13. - 25. Juni 2022 finden im gesamten (!) österreichischen Lebensmittelhandel, mit Denn’s Biomarkt, HOFER, Lidl, Metro, MPREIS, REWE (ADEG, Billa, Penny), SPAR (SPAR, EUROSPAR, INTERSPAR), Sutterlüty, Transgourmet und Unimarkt, bereits zum dritten Mal die "Gentechnik-freien Wochen 2022" statt - mit umfassender Konsumenteninformation über Vorteile und Qualitätsaspekte der Gentechnik-freien Produktion und mit speziellen Angeboten. Bekannt, glaubwürdig, wichtiges Kaufmotiv: "Ohne Gentechnik hergestellt" Die von der ARGE Gentechnik-frei im Vorfeld der "Gentechnik-freien Wochen 2022" bei marketagent.com in Auftrag gegebene Markt- und Motivforschung zeigt klar: Gentechnik-freie Produktion spielt eine zentrale Rolle beim Kaufentscheid bzw. beim qualitätsbewussten Einkauf (CAWI marketagent.com; n = 1.000; Zeitraum: 24.4. – 29.4.2022): für 83,1% der Befragten ist Gentechnik-Freiheit ein wichtiger bzw. sehr wichtiger Aspekt beim Einkauf (Frische: 94,8%, Preis/Leistung: 94,8%, Tierwohl: 88,3%, regionale Herstellung: 83,8%, österreichische Produktion: 83,4%).  81,1% erachten das Gütesiegel "Ohne Gentechnik hergestellt" als glaubwürdig bzw. sehr glaubwürdig - ein absoluter Topwert: Rang 2 nach Fairtrade (86,2%); noch vor AMA Biosiegel (81,1%) und AMA Gütesiegel (80,6%). Auch bei den "wichtigen Gütesiegel beim Lebensmitteleinkauf" steht "Ohne Gentechnik hergestellt" mit 80,4% im absoluten Vorderfeld: Rang 2 nach Tierwohl (84,6%), noch vor AMA Biosiegel (77,5%), Fairtrade (77,4%) und AMA Gütesiegel (76,3%). 71,4 % der Befragten sind bereit, für Gentechnik-freie Lebensmittel mehr zu bezahlen - auch dazu die Vergleichswerte: Tierwohl (81,9%), Frische (78,8%), österreichische Produktion (78,4%), regionale Herstellung (76,3%), Fairtrade (74,1%)  Besonders wichtig ist den Konsument:innen die Gentechnik-freie Produktion bei Frischfleisch (62,1%), Milch & Milchprodukten (56,8%), Obst & Gemüse (55,2%), Eiern (54,2%), Wurstwaren (50,5%), Fisch & Meeresfrüchten (45,7%) sowie bei Brot & Backwaren (44,6%) - in diesen Segmenten sind auch die meisten gekennzeichneten Produkte am Markt.  Die Marktforschungsstudie im vollen Umfang steht hier zum Download zur Verfügung. Boomender Markt "Ohne Gentechnik hergestellt" In Österreich sind 100% aller konventionellen Eier (seit Sept. 2010), Milchprodukte (seit Juni 2010) und Geflügelfleisch (seit März 2012) ohne Gentechnik hergestellt. Der Gentechnik-frei Sektor erzielt Jahresumsätze von knapp 4 Mrd. Euro (2 Mrd. Euro "Ohne Gentechnik" konventionell; 2 Mrd. Bio). Vor wenigen Monaten hat die Bundesregierung in ihrem Aktionsplan für nachhaltige Beschaffung die Gentechnik-freie Produktion für viele Produktbereiche vorgeschrieben. Insgesamt führen in Österreich rund 5.500 Produkte das Qualitätszeichen "Ohne Gentechnik hergestellt". "25 Jahre Ohne Gentechnik in Österreich sind ein wichtiger Anlass, um die enormen Anstrengungen und Erfolge zu würdigen, die die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion in Österreich umgesetzt haben, um heimische Lebensmittel zum europaweiten Vorreiter bei hochwertiger, Gentechnik-freier Produktion zu positionieren", erklärt Florian Faber, Geschäftsführer der ARGE Gentechnik-frei. "Vor 25 Jahren war Österreich belächelter Pionier. Mittlerweile hat sich die Gentechnik-freie Lebensmittelproduktion weit über das Vorreiterland Österreich hinaus als bedeutender Qualitätsstandard und Wirtschaftsfaktor etabliert." Mehr denn je seien allerdings gemeinsame Bemühungen gefragt, um den erfolgreichen Markt der Gentechnik-freien Produktion abzusichern: "Im Augenblick stehen wir vor großen Herausforderungen: Die schwierige Situation am Lebensmittelmarkt angesichts des tragischen Ukrainekriegs und der enormen Preiserhöhungen in manchen Segmenten werden von einigen europäischen Playern, speziell in Deutschland, als Vorwand eingesetzt, um den Erfolg der Gentechnik-freien Produktion zu dämmen. Auch die EU-Kommission stellt mit ihrem Versuch, die Marktzulassungen für Produkte aus den Verfahren der Neuen Gentechnik (Crispr/CAS, Talen, ODM etc.) weitgehend zu deregulieren, die Gentechnik-freie Lebensmittelwirtschaft vor große Herausforderungen. Hier ist es wichtig, dass Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft entschlossen und gemeinsam gegensteuern." Juni 2022: "25 Jahre ohne Gentechnik in Österreich" Parallel zu den "Gentechnik-freien Wochen" wird im Juni 2022 ein europaweit einzigartiger Jahrestag begangen - und dabei die Erfolge des Gentechnik-Volksbegehrens von 1997 sowie der Gründung der ARGE Gentechnik-frei gewürdigt. Im Gentechnik-Volksbegehren hatten 1,227 Mio. Österreicher:innen gegen den Einsatz der Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion gestimmt - das zweiterfolgreichste Volksbegehren aller Zeiten. In der Folge haben verantwortungsbewusste Unternehmen aus der Lebensmittelbranche gemeinsam mit NGOs und Bioverbänden die ARGE Gentechnik-frei ins Leben gerufen - als weltweit erste Plattform zur Kontrolle und Auslobung von Lebensmitteln ohne Gentechnik. Anlässlich des Jahrestags finden zahlreiche Veranstaltungen statt: Eine europäische Fachkonferenz in Wien am 21. Juni, zur aktuell laufenden Diskussion über eine mögliche Regulierung bzw. Deregulierung für die Zulassung der Verfahren der Neuen Gentechnik (Crispr/CAS, Talen etc.) auf dem europäischen Markt.  Am Abend des 21. Juni begehen High-Level Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft den Jahrestag "25 Jahre ohne Gentechnik in Österreich".