21.04.2021

Junge Industrie: Österreich braucht nach Corona einen „Familien-Boost“

JI-Griller: Familiengründung führt nach wie vor zu starken Benachteiligungen vor allem bei Frauen – Betreuung ausbauen, Qualität verbessern!
Junge Industrie: Österreich braucht nach Corona einen „Familien-Boost“ © Junge Industrie Wien / Lukas Lorenz

Nikolaus Griller, stv. Bundesvorsitzende und Wien-Vorsitzende der Jungen Industrie (JI)

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Wien, 21.04.2021 – Angesichts der heutigen Präsentation des Familienberichtes fordert der stv. Bundesvorsitzende und Wien-Vorsitzende der Jungen Industrie (JI), Nikolaus Griller „einen Familien-Boost in Österreich, sobald wir die Corona-Pandemie überwunden haben. Dies ist gesellschaftspolitisch notwendig und auch mit Blick auf den Wirtschaftsstandort dringend geboten!“ Der Bericht zeige deutlich, wo die Stärken und Schwächen der heimischen Unterstützung für Familien liegen. Die Entscheidung zur Familiengründung belaste in Österreich nach wie vor zu sehr und zu einseitig Frauen.

„Die Erwerbsbeteiligung junger Mütter ist in den vergangenen Jahren gestiegen, aber nach wie vor ist hier die Teilzeit viel zu dominierend. Entsprechende, echt ganztägige Angebote für die Kinderbetreuung müssen daher ausgebaut werden“, so Griller. An und für sich sei Teilzeit ja kein Problem, wenn die Entscheidung dazu „freiwillig und Teilzeit damit gewünscht ist“, immerhin sehe man hier auch bei den Männern einen geringen aber merklichen Anstieg. Aber „fehlende Betreuungsangebote dürfen nicht zu einer Teilzeitfalle für Frauen werden“, so Griller.

In diesem Zusammenhang sei es „sehr zu begrüßen, dass Bundesministerin Susanne Raab in der heutigen Pressekonferenz deutlich die Bedeutung adäquater Betreuungsmöglichkeiten betont hat“. Bei den Schließzeiten sowie den Angeboten für 2-Jährige habe Österreich nach wie vor Verbesserungsbedarf. „Mehr Frauen rascher in qualitativ hochwertige, ganztätige Berufe zurückzubekommen ist doppelt sinnvoll: Themen wie den gender oder pension pay gap werden wir anders nicht lösen können – aber auch als Wirtschaftsstandort werden wir aufgrund der Demografie in Zukunft ein gesteigertes Arbeitskräftepotenzial benötigen. Junge, gut ausgebildete Frauen hierfür nicht zu gewinnen, wäre kontraproduktiv“, so Griller.
 
Betreuung alleine reicht nicht!
Freilich sei es nicht nur die „erste Bildungsinstitution Elementarpädagogik“, die an dieser Stelle Verbesserungen bringen könne, so Griller, der anmerkte: „Gerade Corona hat vielen bewusstgemacht, wie wichtig elementarpädagogische Angebote sind. Hier müssen wir einfach mehr Geld investieren, im internationalen Vergleich hinken wir hinterher. Das betrifft sowohl die Infrastruktur, aber vor allem auch das Personal!“ Zudem müssten die Rahmenbedingungen für Familien derart gestaltet werden, dass „alle Menschen für sich entscheiden können, wie sie Familie leben wollen“. Flexibilität werde in allen Bereichen immer wichtiger, das „spüren wir auch als Arbeitgeber – wir sind hier durchaus bereit, unseren Teil für familiengerechte Lösungen beizutragen“, so der JI-Vorsitzende. Dafür brauche es aber auch die Unterstützung der Politik, um bestmögliche Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen.

In der JI werde gerade an Lösungspapieren gearbeitet, die neben dem Bereich der Elementarbildung auch Vorschläge für die Modernisierung des Kinderbetreuungsgeldes, der Teilzeit- und Telearbeit ebenso wie der Pensionsversicherung beinhalten werden, wie Griller ausführte: „Eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit entsprechender Wahlmöglichkeit für Eltern wird ein Drehen an vielen Schrauben notwendig machen, dabei dürfen wir uns auch vor kontroversen Themen nicht fürchten.“

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Bundesgeschäftsführer
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